Leitgedanken der pädagogischen Arbeit
Unser Bild vom Kind – die Bedürfnisse der Kinder
Kinder kommen mit vielfältigen Potenzialen auf die Welt. Diese Talente und Fähigkeiten können sie aber nur entfalten, wenn sie von Anfang an Beziehungen zu vertrauten Menschen aufbauen können und eine anregungsreiche Umwelt erfahren.
Dem Kind bieten wir vielfältige Möglichkeiten und Bedingungen, damit es seine Umwelt und Mitmenschen besser kennenlernt.
Wir unterstützen es in seinen Bedürfnissen und geben ihm Raum und Zeit eigenständig zu handeln und zu lernen.
Um Informationen zu verstehen, zuzuordnen und zu assoziieren, schaffen wir für das Kind vielseitige Wahrnehmungsmöglichkeiten und geben Hilfestellungen.
Wir stehen nicht über dem Kind, sondern stärkend hinter ihm. Wir beobachten, beraten und begleiten es und lassen Fehler zu.
Es ist uns ein Anliegen, das Kind dabei zu unterstützen, dass ihm die Freude am Spiel, Tun, Erzählen, Denken, Lernen, Verstehen und an seiner Kreativität erhalten bleibt.
Unsere Hauptziele der pädagogischen Arbeit
Sind die Förderung von:
Da sich die drei Kompetenzen in ihrem Inhalt vermischen, Grenzen wir die einzelnen Förderbereiche nicht ein. Sie beinhalten:
Leitsätze der Kita
„Nimm mir nicht die Steine aus dem Weg,
sondern zeig mir,
wie ich sie überwinden kann!
R. Zimmer“
Das Eingewöhnungskonzept
Die Eingewöhnungszeit ist für das Kind, die Eltern und die Erzieherinnen außerordentlich wichtig. Ob sich ein Kind im Kindergarten wohl fühlt, hängt sehr davon ab, wie die Eingewöhnungszeit verlaufen ist. Deshalb gilt für eine optimale Eingewöhnung – viel Zeit einplanen!
Das Kind muss eine stabile Bindung zu der Bezugserzieherin haben, um sich gut von den Eltern trennen zu können.
Damit die Eltern vor dem Eintritt, die Bezugsperson ihres Kindes und den Kindergarten kennen lernen, findet ein Eingewöhnungsgespräch statt. Ziel des Gespräches ist es, den Eltern Informationen über die Eingewöhnungszeit und den Tagesablauf im Kindergarten zu geben und Informationen über das Kind zu bekommen.
Die Eingewöhnungszeit hat verschiedene Phasen, die noch erklärt werden. Da aber jedes Kind andere Bedürfnisse hat, muss das Vorgehen im Einzelfall unterschiedlich gehandhabt werden. Dies wird aber immer mit den Eltern abgesprochen, denn wir verfolgen dasselbe Ziel wie die Eltern:
Wir möchten, dass sich das Kind bei uns wohl und geborgen fühlt!
Ganz wichtig ist, dass die Eltern sich immer von ihrem Kind verabschieden, denn plötzlich und unvorbereitete Trennungen können das Vertrauen des Kindes erschüttern.
Damit der Trennungsschmerz nicht unnötig in die Länge gezogen wird, genügt es einmal „Tschüss“ zu sagen und die Eltern sollten dann gehen, auch wenn es ihnen schwer fällt. Aus Erfahrung wissen wir, dass dies oft nicht leicht ist und das ist auch normal. Deshalb können sie gerne außerhalb der Gruppe warten, ob sich ihr Kind beruhigt hat oder sich bei uns telefonisch über das Wohlergehen ihres Kindes erkundigen. Wenn wir nach einer bestimmten Zeit merken, dass sich ein Kind gar nicht beruhigt, sich nicht trösten oder nehmen lässt, rufen wir bei ihnen an. Deshalb ist es wichtig, dass die Eltern bzw. eine andere Bezugsperson (Oma/Opa…) während der Eingewöhnung immer telefonisch erreichbar sind und uns zu diesem Zeitpunkt als Notfallnummern vorliegen.
Auch das Mitbringen eines Kuscheltieres, Schnullers, Schnuffeltuch . . .kann das Trösten erleichtern.
Die Dauer der Eingewöhnungszeit ist nicht immer voraus zu sehen, da jedes Kind eigene Bedürfnisse, Gewohnheiten, Beziehungen, Vorlieben und Gefühle hat.
Die Kinder werden meist in die Marienkäfergruppe (die sogenannte Nestgruppe) eingeteilt und sollten auch zu Anfang ihre Bezugserzieherin haben. Es kann aber durchaus sein, dass sich ein Kind während der Eingewöhnung zu einer anderen Erzieherin hingezogen fühlt und zu ihr schneller Kontakt aufbaut. In diesem Fall sind die Gefühle und Wünsche des Kindes vorrangig und das Kind wechselt die Bezugserzieherin.
Im Zuge der gruppenübergreifenden Projekte und verschiedenen Schwerpunkten in den Gruppen ist es auch wichtig recht bald zu den anderen Erzieherinnen Kontakt aufzubauen.
Auch die Eltern sollten während der Eingewöhnungszeit immer Zeit für ein Tür- und Angelgespräch haben, um noch anstehende Fragen zu klären. So kann die Beziehung und das Vertrauen zwischen Familie und Erzieherinnen aufgebaut werden.
Die Eingewöhnung
1. Phase
Diese Phase dauert in der Regel drei Tage. In diesen ersten Tagen besucht das Kind zusammen mit seinen Eltern die Gruppe. Diese Besuche haben eine Dauer von einer halben Stunde. Die Eltern verlassen nicht den Raum und sollten das Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihnen zu entfernen. Die zuständige Bezugserzieherin versucht in dieser Phase Kontakt mit dem Kind aufzubauen und eine vertraute Beziehung entstehen zu lassen.
2. Phase
Nach diesen drei Tagen findet dann der erste Abschied zwischen Eltern und Kind statt. Die Dauer der Trennung wird von Tag zu Tag anhand des Befindens des Kindes neu vereinbart. Angefangen wird mit einer Trennung von max. 15 Minuten. Die Eltern halten sich in den ersten Trennungstagen in der Einrichtung auf. Das Kind wird hauptsächlich von der Bezugserzieherin betreut, die versucht dem Kind eine angenehme Atmosphäre in der Gruppe zu bieten.
Der Abschied ist für das Kind am einfachsten zu verkraften, wenn es weiß warum und wohin die Eltern gehen. Die Kinder können Vertrauen aufbauen, dass die Eltern wieder kommen und die Beziehung zur Bezugserzieherin vertiefen.
3. Phase
Diese Phase beginnt in der Regel in der dritten Woche. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Beziehung zur Erzieherin hergestellt sein, so dass das Kind einen Vormittag in der Kindertagesstätte verbringen kann. Jedoch sollte es erst ab 8.00 Uhr kommen um den Frühdienst zu umgehen. Die Vormittage enden um 11.30 da um diese Uhrzeit ein Umbruch in der Gruppe aufgrund des Mittagessens entsteht und die ersten Kinder abgeholt werden. Da die Eltern in dieser Phase nicht mehr in der Einrichtung sind, ist es wichtig dass sie jederzeit erreichbar sind.
Die Einhaltung der Abholzeit ist für das Kind äußerst wichtig, da es merkt, dass es nicht vergessen wird, wenn andere Kinder abgeholt werden. Sollte ein Kind es noch nicht geschafft haben sich „abzunabeln“ werden die Besuche wie in Phase 2 gehandhabt.
Mit der 3. Phase ist die Eingewöhnungszeit in der Regel abgeschlossen. Die Bezugserzieherin zieht sich mehr und mehr zurück und versucht das Kind im Spiel mit anderen Kindern zu unterstützen und aus der Distanz zu begleiten.
4. Phase
Falls das Kind als Ganztagskind angemeldet wird, gibt es noch eine weitere Phase der Eingewöhnung. Normalerweise wird versucht das Kind ab der vierten Woche an die Mittagssituation zu gewöhnen. An den ersten Tagen des Mittagessens kommt das Kind später in die Einrichtung, so gegen 10.00 Uhr. Um 11.45 geht es zusammen mit der Bezugserzieherin und der zuständigen Erzieherin für die Essensbetreuung zum Mittagessen. Danach wird es auch zum Mittagsschlaf gelegt, so dass das Kind von Anfang an die Verknüpfung hat erst Essen dann Schlafen und nach dem Schlafen werde ich abgeholt. In den ersten Tagen mit Mittagsschlaf sollte das Kind zeitnah nach dem Schlafen geholt werden, die Eltern bekommen einen Anruf, wenn das Kind ausgeschlafen hat.
Die Zeiten dieser Phase werden nach Bedarf und Wohlergehen des Kindes ausgedehnt.
Dieses Konzept wurde basierend auf Beobachtungen und Erfahrungen mit Kindern in unserer Einrichtung erarbeitet. Natürlich gibt es kein Geheimrezept für die Eingewöhnung. Unser Ziel dieses Eingewöhnungskonzeptes ist, dass die Eltern einen Überblick über den Neueintritt ihres Kindes gewinnen können. Es soll dazu dienen einen möglichst optimalen Weg für das Kind und leichten Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten zu finden, welcher aber bei jedem Kind individuell ist. Rückschläge wird so manches Kind immer wieder erleben, was ganz normal ist und auf eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung hinweisen kann. Wichtig für uns ist, dass die Kommunikation zwischen Eltern und Erzieherinnen immer offen und ehrlich ist, um dem Kind seine ganze Kindergartenzeit auch optimal zu gestalten.
Das Außengelände
Die Kindertagesstätte verfügt über ein mit altem Baumbestand versehenes Außengelände. Der obere Teil besteht aus einer gepflasterten Fläche, die für Seilspringen, Gummitwist, kleine Spiele, Gymnastik und Basketballspiele genutzt werden kann.
Im unten gelegenen Teil befindet sich ein großer Sandkasten und eine Matschecke zum buddeln, ein Kletterhaus mit Rutsche, Turnstangen, eine Vogelnestschaukel, sowie einer Spiellandschaft für die Kleinsten. In einer abschließbaren Garage befinden sich Fahrzeuge für alle Altersgruppen d.h. Bobbycars, Roller, Fahrräder, Einräder, Pedalos, Rollbretter, Traktoren usw. Weiterhin stehen in einem Gartenhäuschen Sandspielsachen und andere Spielgeräte für den Außenbereich zur Verfügung. Außerdem können die Kinder in einem großen und einem kleinen Spielhaus spielen.
Das Außengelände wird in jeder Jahreszeit von allen Kindern gerne aufgesucht.
Die Vorschularbeit
Die Vorschularbeit findet vom ersten Kindergartentag an statt. Das Kind erwirbt nach und nach die nötigen Kompetenzen, die für den Aufbau in der Schule notwendig sind. Ihre Steigerung findet diese im letzten Kindergartenjahr.
Sozial-Kompetenz:
Interaktion fördern und Ausgrenzung verhindern
In der Gemeinschaft zurechtkommen
Ich-Kompetenz:
Eigenständigkeit und Eigenaktivität
Mitbestimmung leben und lernen
Geschlechterrolle erkennen, annehmen und entwickeln
Sach-Kompetenz:
Interesse fördern und verbessern
Orientierung geben und Anreize für Selbstbildung schaffen
Verantwortlichen Umgang mit Medien
Wissen erweitern durch Forschen und Experimentieren
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie erfassen aufgrund ihres inneren Reifungsprozesses die Dinge anders, als es Erwachsene tun.
Sie brauchen erweiterte Wiederholungen in allen Bereichen ihrer Entwicklung.
Sie brauchen Eltern und Erzieher, die ihnen Vertrauen und Sicherheit auf einen spannenden und bereichernden Weg in ihre Entwicklung geben.
Im letzten Kindergartenjahr treffen wir uns einmal wöchentlich zur gruppenübergreifenden Kleingruppenarbeit. Der Schwerpunkt der Vorschularbeit in unserer Einrichtung ist, die Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühls der Kinder. Behutsam werden sie auf ihren neuen Lebensabschnitt vorbereitet. Die Kinder lernen achtsam für sich und andere zu sorgen und die Bedürfnisse aller zu achten. Die Fachkräfte fördern die besondere Gemeinschaft der Vorschulkinder und unterstützen den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Die Vorschulkinder können die Inhalte und den Schwerpunkt des letzten Jahres mitbestimmen und sie lernen dabei auch die grundlegenden Aspekte einer Demokratie.
In der Vorschularbeit werden Arbeitsblätter bearbeitet, um die Kinder langsam an die Arbeitstechniken der Schule heranzuführen. Zusätzlich werden viele Ausflüge unternommen, durch die die Algemeinbildung und Verkehrssicherheit erweitert und verstärkt wird. Regelmäßig besuchen die Kinder die Schulpause der angrenzenden Grundschule um Kontakt mit Lehrern und Schülern zu knüpfen und zu vertiefen. Das abschließende Highlight für die Kinder ist, die Übernachtung der Vorschulkinder in der Kindertagesstätte.
Beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule steht zwar das Kind im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, aber auch die Eltern, die pädagogischen Fachkräfte und die Lehrer sind beteiligt und nehmen Einfluss. Das Zusammenwirken aller ist daher besonders wichtig, um dem Kind eine gute Chance für einen gelungenen Übertritt zu ermöglichen
Perlen des Glaubens:
In der Vorschularbeit haben die Perlen des Glaubens einen festen Platz. Einmal wöchentlich treffen sich die Vorschulkinder, um die Bedeutung der Perlen des Glaubens zu erarbeiten. Mit den Perlen, die nach und nach auf ein Armband gereiht werden, soll der Glauben an Gott für die Kinder beGREIFbar werden. Die Idee der Glaubensperlen, auch Perlen des Lebens genannt, stammt ursprünglich aus Schweden. Die Grundaussage ist „Suche Gott zusammen mit dem Kind, so als ob du selbst ein Kind wärst. Dann könnt ihr einander helfen!“
Jede Perle an dem Armband hat eine besondere Bedeutung und wird gemeinsam mit den Kindern erkundet. Die Kinder haben die Möglichkeit den Wert einer jeden Perle zu erkennen und diese in ihrem Leben einzubauen.
Am Ende des Vorschuljahres besitzt jedes Kind ein fertiggestelltes Armband und ist stolz darauf. Für die Kinder kann dieses Armband auch ein ein „Rettungsanker“ sein, in ihrem neuen und wichtigen aber auch unbekannten Lebensabschnitt.